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Sergej Prokofjew war erst 13 Jahre alt, als er 1904 begann, am Konservatorium in Sankt Petersburg Klavier und Komposition zu studieren. Bald schon galt er in der Musikszene als Enfant terrible, das alles infrage stellte und das russische Musik-Establishment mit seinen unkonventionellen Kompositionen schlicht überforderte. Prokofjew fertigte selbst drei Orchestersuiten für sein Ballett "Romeo und Julia" an, doch es gibt auch andere Arrangements, mit denen relativ frei umgegangen wird und die alle denselben Stellenwert genießen - darunter die von ARTE gezeigte Auswahl. Die Suite beginnt mit der eindrucksvollen Familienfehde zwischen den Montagues und Capulets. Dann wird Julia vorgestellt, eine reizende und verträumte junge Frau, in die man sich einfach verlieben muss. In der Balkonszene gestehen sich Romeo und Julia ihre Liebe, werden jedoch von Julias streitsüchtigem Cousin Tybalt bedroht. Die Situation läuft aus dem Ruder und Romeo tötet Tybalt. Zur Strafe soll Romeo verbannt und Julia mit dem jungen Edelmann Paris vermählt werden, doch Bruder Lorenzo hat einen Plan: Julia soll einen Schlaftrunk zu sich nehmen, der sie in einen todesähnlichen Zustand versetzen wird. Wenn sie in der Familiengruft erwacht, soll Romeo sie dort erwarten und mit ihr fliehen. Doch der Plan schlägt furchtbar fehl. Romeo erfährt nie, dass Julias Tod nur vorgetäuscht ist, und glaubt, sie sei tatsächlich gestorben, als er sie in ihrem Grab erblickt. Aus Verzweiflung vergiftet er sich und stirbt. Als Julia erwacht und den toten Geliebten sieht, ergreift sie Romeos Dolch und bringt sich um. Die Familien erfahren von der Tragödie und versöhnen sich am Grab ihrer Kinder.